…heute ist es tatsächlich so gekommen.
Am liebsten alles raus, war mein Wunsch. Und nun ist es passiert. Das Haus und die Werkstätten sind, bis auf die Dinge, die wir auf die Tour mitnehmen werden, komplett leer.
Damals bezog sich der Wunsch allerdings gar nicht darauf umzuziehen, damals dachte ich im Traum nicht daran, jemals von diesem wundervollen Platz weggehen zu können. Ich war fest davon überzeugt, ich ziehe nie wieder um.
Wie es aber manchmal so kommt, kommt es dann doch ganz anders und so unglaublich passend. Der Zeitpunkt passt mega gut, die Veränderung kommt genau richtig. Ich bin hin und weg von denen, die im Hintergrund meine Fäden ziehen 🙂 Ich denke du weißt, was ich damit meinen könnte.
Gleichzeitig, dass alles so wunderbar passt ist es natürlich auch traurig diesen traumhaften Platz zu verlassen.
Die letzten Tage merke ich, dass ich es einfach auf mich zurollen lasse. Es ist kaum Zeit, um Abschied zu nehmen. Anfang Mai hatten wir es entschieden und nun rollt es vor sich hin. Fast täglich haben wir mein riesiges Caddyauto vollgepackt und den Inhalt beim neuen Zuhause beim Bauern um die Ecke in eine ehemalige Schweinebucht geparkt. Dort wird es während der Tour und auch noch einige Zeit danach auf Erlösung warten.
Denn das neue Zuhause wird erst mal der Bauwagen sein, den ich Anfang Mai genau für diesen Zweck erst mal noch schnell gedämmt und fertig gebaut hatte. Das war übrigens das aufregendste Erlebnis am ganzen Haus und Grundstück leer machen. Der Transport und Umzug des Wagens. Man könnte ja denken, einfach anhängen und losrollen…. war aber nicht möglich, weil das Teil nicht strassentauglich ist, zu dem nicht angemeldet und auf irgendwelche nächtlich illegalen Aktionen war mir gar nicht zumute. Also Trailer mit passendem Auto und Fahrer organisiert, Bauwagen vorher mit Vermietertraktor vom Grundstück auf den Weg gezogen und Bauwagen knarzend aufgeladen. Ich war mir sicher, dass die Alurampen auf den Trailer rauf krachen würden. Die haben sich dermaßen durchgebogen. Aber sie hielten, unglaublich. Die Info, dass der Bauwagen wohl doch ne ganze Ecke schwerer wäre als gedacht und wir hoffentlich keinem blau-silbernen Fahrzeug begegnen sollten, machte das Ganze für mich nicht wirklich entspannter.
Half ja alles nix. Ich bin vorweg gefahren und beobachtete im Rückspiegel wie der Bauwagen, natürlich fachmännisch fest gezurrt, auf unserem Feldweg hin und her und vor und zurück schwankte. Mir wurde heiß und kalt zugleich und irgendwann beschloss ich, dass es eventuell erst mal einige Reparaturen zu machen gäbe, wenn der Wagen an seinem neuen Platz stünde und ließ locker. Ich hoffte inständig, dass die Scheiben alle heil bleiben würden.
Berg auf quälte sich das Zugfahrzeug ganz heftig aber alles ging super gut, sodass der Wagen heile und sicher ankam. Kaum waren wir (drei Fahrzeuge im Konvoi, eins vor dem Bauwagen eins dahinter) auf dem Hof angekommen sind die neuen Nachbarn und Mitbewohner wie von Geisterhand am Wagen gewesen. Zwei Mamis mit auf den Bauch gebundenen schlafendem Kind und Säugling packten sofort mit an und wir schoben mit Hilfe von allen, die sonst noch auftauchten und einem uralten Trecker den Wagen zwischen ein paar Bäume, wo er einfach genial hinpasst.
Ich bin noch immer überwältigt wie problemlos so ein Riesending sich mit Hilfe von so vielen super netten Menschen (die darüber sogar ihre heftige Migräne fast vergessen haben) lösen lässt. Ich weiß, ich komme an den richtigen Platz und ich freu mich total nach der Tour nach Hause zu kommen.
Auch wenn der eigentliche Wohnplatz noch nicht fertig ist. Den alten Kuhstall, der jetzt noch Garage und Abstellplatz für viele viele Fahrräder und sonstige Dinge ist, werden wir nach der Tour nach und nach zum Wohnstall machen. Bad einbauen, Wände, Decke und Boden dämmen, Wände einziehen, neue Fenster etc.
Es wartet also ein weiteres großes Projekt auf uns, wenn wir die Sohlenbrenner Tour vollendet haben. Nur, damit es uns nicht langweilig wird. 🙂
Ich denke aber das wird für das Jahr 2016 dann auch einfach mal reichen.
Wie du weißt liebe ich es ja mit wenig Kram durchs leben zu leben 🙂 Vor dem großen Räumen dachte ich auch wirklich ich hätte nicht viel, hab ich ja auch nicht. Muss man dann alles, wirklich alles in die Hände nehmen und zu einem anderen Platz bringen, dann sortiert man natürlich vieles aus. Es wurden zwei komplette Autoladungen voll, die aus meinem Werkstattlager direkt in den Sperrmüll zogen, und eine komplette Wagenladung voll konnten wir verschenken. Dennoch bin ich zwischendrin mächtig am Verzweifeln gewesen, weil immer noch so viel Kram übrig blieb.
Ich hoffe sehr, dass wenn wir nach der Tour an die drei Monate Zelt und minimalistischtes gewohnt sind, dann ein wenig im Bauwagen erweitern, dass wir mit diesem Feeling, ganz ganz ganz ganz wenig brauchen zu müssen die Schweinebucht leer räumen und davon noch mal ganz viel weggeben können. Ich hab grad sowas von keine Lust mehr so viel Zeugs um mich rum zu haben. Allein mein Werkstattinhalt füllt jetzt in der neuen Werkstatt gestapelt eine Ecke von 2x2x2. Alles funktionierendes gutes Werkzeug, was ich halt so brauche, dennoch werde ich nach dem Umbau einiges davon verteilen.
Die Schweinebucht ist mit ca. 4x4x1,5 bis 2 gefüllt und ein kleiner trockener Keller von 1,5 x1,5 x2. Darin enthalten ist auch der gesamte Inhalt des Ateliers mit etlichen Bildern von Ausstellungen etc. Genau genommen also für 2 Personen gar nicht so sehr viel. Mir aber schon 🙂
Es lebte sich übrigens mit immer weniger Zeugs hier im Haus trotzdem nicht schlecht. Es wurde zwar zunehmend hallender und schallender und dadurch auch ein wenig ungemütlicher. Immer öfter tauchte dann die Frage nach etwas auf, mit der Antwort, ist schon weg. Aber wirklich vermisst hab ich nichts. Das wichtigste geht ja morgen mit auf Tour.
Mein Gott MORGEN früh gehts los. Ich fühle mich total unvorbereitet. Meine Arme haben zwar durch die Schlepperei mehr Kraft bekommen, meine Füße auch, denn umziehen geht prima auch barfuß 🙂 aber trainiert haben wir vor einer Woche das letzte mal.
Gerade sitze ich auf dem Isomattensitz, den wir mitnehmen, um hier was zu hinterlassen und noch ein wenig zu arbeiten, finde es urgemütlich und frage mich, warum wir ein dickes fettes Sofa brauchen 🙂
In diesem Sinne
Ich bin so so gespannt, dass ich es zwischendurch gar nicht richtig aushalten kann. Der spontane Umzug war also eigentlich die allerbeste Ablenkung, die ich mir vorstellen kann.
Wie immer alles perfekt
Spinnerin, Erfinderin, Forscherin, Schreiberin.
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Eva
Liebe Bo, liebe Tina. Alles Liebe für Eure Tour und das Euch die baren Füße mutig tragen. Ich wünsche Euch eine geniale Erlebnistour und so richtig viel Vorfreude auf das, was danach in Angriff geonommen werden kann. Bleibt gesund und unversehrt. Lg Eva
Bo
Hallo Eva,
ganz lieben Dank für deine Wünsche, alle Sohlen bleiben gesund. Die erste Etappe auf dem Weg ist geschafft, morgen trudeln wir in Einödsbach ein.
Ich bin so gespannt, ob wir übermorgen den Berg hochkommen 🙂
Liebe Grüße
Bo
uncipaws
unterdessen ist meine wohnung weiterhin voller dinge und für die wanderung habe ich sogar noch neue gekauft ….
(dafür bin ich endlich campingtechnisch ausgerüstet, das kann immer mal hilfreich sein)
Bo
Hallo unci,
🙂 campingtechnisch gerüstet zu sein ist glaube ich nie verkehrt.
Ganz liebe Grüße und bis übermorgen oben aufm Berg
Bo
uncipaws
gruß vom gehrnerhof, die erste Etappe ist geschafft, wenn auch etwas nass, bis morgen mittag am Grenzstein!
Bo
Haaaaa und unsere erste auch gemeinsame ebenso….. hätte nicht gedacht, dass ich heute morgen einen Schritt machen könnte.
[asc]
Alles alles Gute für euren Weg!
Bo
Hallo asc,
ganz lieben Dank. Das bestimmt schlimmste Stück haben wir hinter uns. Wir leben noch 🙂
Grüße von Bo