FYF die Abkürzung für Free your feet.
Eine Zehensocke, deren Material was aushält und den Fuß vor Verletzungen schützt.
Dyneema machts möglich. Die Faser, ist 15 mal stärker als Stahl und schwimmt trotzdem auf dem Wasser. Leicht und haltbar ~ hört sich doch nach einer guten Idee an! 46,5% Dyneema sind mit 53,5% PA/Lycra verarbeitet. Handwäsche ist angesagt, Trocknung per Luft.
Es gibt sie in einer Low-cut Version, für die Minimalisten unter uns, und eine Version die sich classic-swiss nennt. Die hat dann einen etwas höheren Schaft mit netter Schweizer Fahne.
Damit ist schon vorweggenommen: Die FYFs kommen von der SWISS BAREFOOT COMPANY und du kannst sie hier finden.
Die Dinger haben mich neugierig gemacht und ich wollte natürlich alles genauer wissen. Wenn du mich ein wenig kennst, dann weißt du dass jetzt ein kleiner Produkttest kommt. 🙂
Ok, los gehts.
Endlich waren sie lieferbar, nachdem das Crowdfunding Projekt der Swiss Barefoot Company ein voller Erfolg war. Größe XS durfte es bei mir sein.
Von der Länge her passten sie super, nur die Breite war irgendwie viel zu breit. Eine kurze Mail an Philipp ließ mich den schmaleren Prototypen, der gerade auf seinem Schreibtisch ruhte, ergattern.
Und der passt auch in der Breite wunderbar. Einzig meine Zehen sind ab dem 3. zu kurz für die Zehenfächer und das Zehenfach für den großen Zeh könnte ein wenig weiter sein. Das Material ist sehr fest, dehnt sich allerdings nur ein wenig, sodass ich die Zehenfächer nur ein bisschen in der Länge zusammenschieben kann. So wie man es bei Baumwollzehensocken ganz leicht tun kann. Die etwas längeren Zehenfächer sind aber kein Problem für mich, sieht halt nicht so optimal cool aus 🙂 Funktioniert aber dennoch prima. Ich stelle es mir auch gar nicht so leicht vor eine für alle möglichen Fußformen passende Socke zu fertigen.
Also angetüdelt und ab in den Wald bei morgendlichen feuchten 6 Grad:
Erstes Gefühl: lustig 🙂 und ein wenig komisch mit Socken durch den Wald zu gehen. Zweites Gefühl: wirklich sehr barfuß ähnlich, es ist fast nichts zwischen Boden und mir, aber dennoch ist da was dazwischen. Die Fußsohlen sind geschützt vor allem, was einem begegnet. Durch Dornengestrüpp würde ich trotzdem nicht damit gehen. So eng sind die Maschen dann doch nicht.
Die Nässe des Bodens war dann auch ganz schnell im Material, logisch, bei der Kälte allerdings war das ähnlich, wie mit nassen Fivefingers. Ich mit meinen Frostbeulfüßen hab da keine Chance, dass die Füße warm bleiben oder es wieder werden. Wer also denkt, es könnte sich bei den FYFs um eine Möglichkeit handeln den Winter etwas länger sehr barfuß ähnlich anzugehen, der täuscht sich. Im Sommer dagegen könnte das sehr angenehm sein, ab und zu durch einen Bach oder eine Pfütze damit zu gehen, um die Sohlen etwas abzukühlen. Die derzeitigen Temperaturen lassen so einen Test allerdings noch nicht zu. 🙂
Auf matschigen Böden rutscht man genauso, wie man barfuß auch dahingleitet, auf glatten Böden allerdings überhaupt nicht, denn die Sohle ist mit vielen kleinen gummierten Punkten versehen.
Ich mache ja gerne den Vergleichtstest, „mit vs. ohne“. Also zog ich nach der Hälfte meiner Strecke einen FYF aus. Ich wollte wissen, ob der nasse FYF meinen Fuß besser wärmt oder isoliert als meine Haut. Und siehe da: eine Minute auf nassem Waldboden stehenbleibend war der nackte Fuß wärmer. Beim Ausziehen des zweiten FYFs zuhause hats mich sehr erstaunt, wie sauber der Fuß war, trotz des ganzen Drecks. Es ging nur das Wasser durch die Maschen, ein kleiner Filter also. Die Zehen waren ein wenig aufgeweicht schrumpelig. Im Sommer denke ich sind die FYFs auch ruckzuck wieder am Fuß trocken, so dass nix schrumpelt 🙂
Ach und übrigens: autofahren, fahrradfahren, in der Werkstatt arbeiten, alles was barfuss geht, geht auch mit den FYFs, nur die Barfüße sind schneller wieder sauber und trocken. 🙂
Für mich sind die FYFs gut geeignet wenn ich mir mal wieder eine Wunde an der Sohle zugezogen habe, oder wenn ich auf Wegstrecken komme, die scharf geschottert oder ähnlich „böse“ daherkommen. Sie werden also ein wichtiger Begleiter für die Sohlenbrenner Tour sein.
Dir könnten sie helfen:
- wenn du dich langsam an das Barfußgehen gewöhnen möchtest.
- wenn du Notschuhe, die keine Schuhe sind, dabei haben möchtest, denn sie passen in die Hosentasche
- wenn du dich ohne Schuhe nackt fühlst und trotzdem ein sehr barfüßiges Gefühl haben möchtest
- wenn du sie beim Sport nutzen möchtest, ev. sind die FYFs sogar in Fitnessstudios nutzbar. Da ich keine Muckibude besuche, kann ich das nur ahnen.
- wenn du deine Füße vor Verletzungen schützen möchtest auf Böden, die schwer barfuß zu gehen sind
- bei glatten Böden, anstelle von normalen Socken
- wenn du beim natural running auf dem Weg zum ganz ohne Schuhe laufen bist, könnte das ein guter Übergang sein
Wobei sie dir nicht helfen:
- deine Füße gegen Kälte und Nässe zu isolieren
- für lange Asphaltstrecken, da das Material das sicher nicht ewig aushält
Also keine zweite Lederhaut, aber wie eine zweite Haut, prima geeignet für den Übergang von Schuh zu ganz barfuß, beim Sport oder eben wie bei mir für doofe scharfkantige Untergründe und wenn ich mir ne Verletzung zugezogen habe.
Bin gespannt, wie sie mir bei der Sohlenbrenner Tour helfen werden.
Spinnerin, Erfinderin, Forscherin, Schreiberin.
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uncipaws
Ich bin skeptisch: Zum „nur mal probieren“ sind sie mir zu teuer, ich trage allgemein nicht gerne socken; ich vermute, dass sie sich beim täglich tragen doch zu sehr abnutzen würden.
Ich wünsche viel spaß damit; ich befürchte aber, dass sie trotz hightech-material nicht ewig halten werden ….
Bo
Hallo unci,
sie sind tatsächlich teuer, und bei facebook Kommentaren zu meinem Artikel wurde deine Befürchtung auch schon bestätigt. Nach drei Wochen sollen sie hin gewesen sein. Nach dieser Info habe ich beschlossen doch wie geplant auch meine Huaraches mitzunehmen.
Grüße aus Lü nach Ö
Bo
[asc]
Die Socken wären mit dünner Gummi- oder Ledersohle – denke an Hüttenschuhe, aber mit separierten Zehen – sicher dauergebrauchstauglicher. Nur werden sie dadurch gleich viel voluminöser, also schlecht zum mitnehmen bei Nichtgebrauch. Ich vertraue für solche Fälle auf leichte Fivefingers.
Bo
Hallo asc,
ja darüber habe ich auch schon nachgedacht, ich werde sie allerdings so lassen. Der letzte Test mit Socken und untergeklebter Ledersohle war zwar vom Laufen her gut, aber die rutschten mir so am Fuß rum, sodass ich diese Idee erst mal auf Eis gelegt habe.
Welche Fivefingers benutzt du?
Liebe Grüße Bo
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Welche Fivefingers? Ja, gute Frage. Ich habe zwei Paare, beide in Fachgeschäften gekauft und nicht bestellt. Ich weiß es also nicht, steht das irgendwo drauf? Kartons sind natürlich längst »über alle Berge« 🙂
Wenn ich die Website ansehe, sind die einen wohl »KSO EVO« (blau/schwarz) und die anderen »SIGNA« (glaube ich, das Aussehen ändert sich wohl etwas jedes Modelljahr).
Bo
Hallo asc,
ich bin auch einfach zu neugierig.
Danke dir
Liebe Grüße
Bo